Gebäudediagnostik - Fertig- und Holzhäuser
Diese Haustypen werden erfahrungsgemäß auf typische Schadstoffe untersucht. Hierbei handelt es sich vor allem um Formaldehyd. Entgegen der allgemeinen Meinung sind Formaldehydbelastungen auch in neuen Holz- und Fertigbauten immer noch ein aktuelles Thema. Formaldehyd kann bereits vor der geruchlichen Wahrnehmung zu Reizungen führen. Weitere Substanzen die zu Reizungen führen sind Ameisen- und Essigsäure. Diese werden vor allem durch den Baustoff Holz in den Wohnbereich emittiert.
Geruchliche Auffälligkeiten sind vor allem Chloranisolen und Chlornaphthalinen geschuldet. Chlornaphthaline wurden bis in die 1970er Jahre in Holzschutzmitteln verwendet und sind daher vor allem in älteren Gebäuden problematisch.
Quelle für die Chloranisole ist das Holz selbst. Sie haben einen signifikant muffigen Geruch und führen schon bei geringsten Konzentrationen (ng/m3) zu einer Geruchsbelästigung.
Sowohl im Falle der Ameisen- und Essigsäure, als auch bei den geruchlichen Auffälligkeiten ist eine Sanierung meist nur durch komplette Entfernung der Quelle möglich. Dies zieht oft aufwendige bauliche Maßnahmen nach sich.
Natürlich kann eine Belastung in Fertighäusern auch durch die klassischen Holzschutzmittel wie z.B. PCP und Lindan auftreten. Diese wurden verstärkt in den 1970er Jahren und bis Ende der 1980er Jahre eingesetzt. 1989 wurde die Verwendung PCP-haltiger Produkte im Rahmen der Pentachlorphenol-Verbotsverordnung in der Bundesrepublik untersagt.
Diese Schadstoffe werden von den behandelten Hölzern nur sehr langsam abgegeben und sorgen so auch Jahrzehnte nach ihrer Verwendung noch für eine konstante Belastung der Räume.