Gebäudediagnostik - Gebäudezertifizierung
Ein nachhaltiger Umgang mit Ressourcen und Energie sowie der Klimaschutz gewinnen immer mehr an Bedeutung. Um Nachhaltigkeit auch in der Baubranche stärker ins Bewusstsein zu rücken und zu fördern, wurde eine Vielzahl an national und international geltenden, freiwilligen Zertifizierungssystemen zum nachhaltigen Bauen entwickelt.
Der 2007 gegründete Verein Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) entwickelte zusammen mit dem Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) einen ganzheitlichen Ansatz für die Bewertung von Neubauten, Bestandsgebäuden und Quartieren. Das daraus resultierende, national und international anwendbare Nachhaltigkeitskonzept Deutsches Gütesiegel Nachhaltiges Bauen (ebenfalls DGNB) gilt für private Bauherren und Investoren sowie auch für Städte und Gemeinden. Für Bundesbauten wurde ein eigenes Bewertungssystem, Nachhaltiges Bauen für Bundesgebäude (BNB), entwickelt. Sowohl DGNB als auch BNB bewerten neben der ökologischen, ökonomischen sowie der soziokulturellen und funktionalen Qualität auch die technische Qualität sowie die Prozess- und Standortqualität über den gesamten Lebenszyklus. Seit 2011 gibt es das freiwillige Qualitätssiegel Nachhaltiger Wohnungsbau (NaWoh) für Mehrfamilienhäuser, welches an das DGNB-System angelehnt ist und 2016 vom Bundesministerium offiziell anerkannt wurde. Allgemein berücksichtigen diese ganzheitlichen Bewertungskonzepte alle Phasen von der Planung über den Bau bis hin zur Betreibung.
Von den internationalen Zertifikaten gehören das amerikanische LEED (Leadership in Energy and Environment Designs) und das britische Nachhaltigkeitszertifikat BREEAM (Building Research Establishment Environmental Assessment Method) zu den bekanntesten Bewertungsverfahren. Diese legen jedoch den Fokus auf ökologische Aspekte und den Nutzungskomfort. Somit gibt es länderspezifische Unterschiede in der Auswahl der Kriterien sowie bei den Bewertungsschwerpunkten. Dementsprechend sollten diese internationalen Zertifizierungssysteme bei Anwendung außerhalb des „Herkunftslandes“ ggf. den lokalen Gegebenheiten und Anforderungen angepasst werden.
Diese Bewertungssysteme orientieren sich lediglich an Richtwerten für Formaldehyd (maximal 120 µg/m³ bisheriger Richtwert) und den TVOC (maximal 3000 µg/m³) sowie an den Richtwerten II (RW II) nach UBA für Einzelverbindungen. Existieren für einzelne Verbindungen keine Richtwerte, werden entsprechende statistische Vergleichswerte herangezogen. Oftmals ist es sinnvoll, neben der Bewertung nach dem TVOC-Schema, d.h. der allgemeinen Betrachtung der Gesamtluft, Einzelstoffkonzentrationen im Vergleich zu einer allgemeinen Hintergrundkonzentration zu bewerten. So können mitunter Rückschlüsse auf Schadstoffquellen gezogen werden. Bei der Bewertung wird noch der alte Formaldehyd-Richtwert des UBA angesetzt. Eine Umstellung auf den neuen Richtwert der AIR (Ausschuss für Innenraumrichtwerte, ehemals Ad-hoc Arbeitsgruppe) von 100 µg/m³ ist zu erwarten.
Kriterium Innenraumluftqualität DGNB
Ein Kriterium im Rahmen der DGNB-Zertifizierung betrachtet die Qualität der Innenraumluft. Durch Einsatz emissionsarmer Produkte sowie durch angemessene Luftwechselraten soll gewährleistet werden, dass das Wohlbefinden und die Gesundheit der Raumnutzer durch die Raumluft nicht beeinträchtigt wird. Eine Überschreitung der TVOC-Konzentration (Summe aller flüchtigen organischen Verbindungen) von 3000 µg/m³, der Formaldehydkonzentration von 100 µg/m³ sowie der Richtwerte II (RW II, Richtwerte des Ausschusses für Innenraumrichtwerte, ehemals Ad-hoc Arbeitsgruppe) des Umweltbundesamtes (UBA) führen zu einem Ausschluss von der DGNB-Zertifizierung. Des Weiteren wird die empfundene olfaktorische (geruchliche) Raumluftqualität berücksichtigt, die vor Ort beurteilt werden muss.
Als für Innenraumschadstoffe akkreditiertes Labor bieten wir folgende, entsprechend der DGNB-Zertifizierung geforderte, Raumluftmessungen an:
- TVOC und Einzelverbindungen nach ISO 16000-6 (Tenax)
- Formaldehyd nach ISO 16000-3 (DNPH)
Innenraumhygiene BNB (Kriterium Soziokulturelle und funktionale Qualität)
Ein Kriterium im Rahmen der BNB-Zertifizierung betrachtet die Qualität der Innenraumluft. Durch Einsatz emissionsarmer Produkte sowie durch angemessene Luftwechselraten soll gewährleistet werden, dass das Wohlbefinden und die Gesundheit der Raumnutzer durch die Raumluft nicht beeinträchtigt wird. Eine Überschreitung der TVOC-Konzentration (Summe aller flüchtigen organischen Verbindungen) von 3000 µg/m³, der Formaldehydkonzentration von 100 µg/m³ sowie der Richtwerte II (RW II, Richtwerte des Ausschusses für Innenraumrichtwerte, ehemals Ad-hoc Arbeitsgruppe) des Umweltbundesamtes (UBA) führt zu einem Ausschluss von der BNB-Zertifizierung. Des Weiteren wird die empfundene olfaktorische (geruchliche) Raumluftqualität berücksichtigt.
Als für Innenraumschadstoffe akkreditiertes Labor bieten wir folgende, entsprechend der BNB-Zertifizierung geforderte, Raumluftmessungen an:
- Flüchtige organische Verbindungen (TVOC und Einzelverbindungen) nach ISO 16000-6 (Tenax)
- Formaldehyd nach ISO 16000-3 (DNPH)
Raumluftqualität NaWoh (Kriterium Wohnqualität)
Für die Vergabe des Qualitätssiegels „Nachhaltiger Wohnungsbau“ wird auch die Qualität der Innenraumluft betrachtet. Durch Einsatz emissionsarmer Produkte sowie durch angemessene Luftwechselraten soll gewährleistet werden, dass das Wohlbefinden und die Gesundheit der Raumnutzer durch die Raumluft nicht beeinträchtigt wird.
- Bestimmung VOC/Schadstoffe nach Normreihe DIN EN ISO 16000 Innenraumluft-Verunreinigungen
- Formaldehyd nach ISO 16000-3 (DNPH)
Innenraumluftqualität LEED
Entsprechend der für die LEED-Zertifizierung geforderten Innenraumluftmessungen bieten wir folgendes Leistungsspektrum an:
- TVOC (C5-C17) nach ISO-16000-6
- 35 Einzel-VOC (aus der Standardmethode des California Department of Public Health)
- Formaldehyd nach ISO 16000-3
- 4-Phenylcyclohexen (4-PCH) nach ISO 16000-6 (gilt nur für Räume mit Teppichböden oder Geweben, die mit Belägen aus Styrol-Butadien-Kautschuk (SBR))